Einstiegsmodelle
Nach aktuellen Statistiken des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) verlassen rund 30 Prozent der Bachelor-Studierenden die Hochschule vorzeitig ohne Abschluss. Für viele der Betroffenen stellt sich die Frage: Was nun? Das berufliche Aus- und Fortbildungssystem bietet Personen, welche sich dazu entschließen das Studium vorzeitig zu beenden, hervorragende Karrieremöglichkeiten. Schließlich sind Studienabbrecher/innen - aufgrund des zunehmenden Fachkräftebedarfs - bei den Unternehmen/Betrieben gefragter denn je. Die Kammern helfen Ihnen dabei im beruflichen Sektor Fuß zu fassen!
So gelingt der Wechsel:
Nichts überstürzen: Um die vielfältigen Möglichkeiten der (dualen) Ausbildung kennenzulernen und eine bewusste Entscheidung für einen Ausbildungsberuf treffen zu können, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen - schließlich ist die Phase der Neuorientierung wegweisend für Ihre zukünftige Biographie: Ein Praktikum hilft Ihnen bei der Berufsorientierung und bietet Ihnen die Möglichkeit in einen Ausbildungsberuf hineinzuschnuppern. Dabei können Sie insbesondere Ihre persönliche Eignung für den Beruf erproben und Arbeitsabläufe sowie Inhalte des Berufsfelds kennenlernen.
Praktikums- und Ausbildungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf den Stellenbörsen (Linktipps).
Ihre Möglichkeiten (als Studienabbrecher/in):
Verkürzung der Ausbildung:
Auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bzw. der Handwerksordnung (HwO) haben Studienabbrecher/innen die Möglichkeit, sich bisher erbrachte Studienleistungen als „zurückgelegte Ausbildungszeit“ auf die Ausbildungszeit anrechnen zu lassen (§ 7 BBiG bzw. § 27 a HwO ) oder die Ausbildungsdauer zu verkürzen (§ 8 BBiG bzw. § 27 b HwO), wenn davon ausgegangen werden kann, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Ein Grund für die Kürzung kann bspw. das Vorliegen der Fachhochschul- bzw. Hochschulreife sein. Neben einer Verkürzung der Ausbildungsdauer um bis zu 12 Monate, kann die Ausbildung zudem durch eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung (§ 45 Abs. 1 BBiG bzw. § 37 Abs. 1 HwO ) um weitere 6 Monate verkürzt werden. So kann die reguläre Ausbildungsdauer für 3,5-jährige Ausbildungsberufe auf bis zu 24 Monate verkürzt werden (siehe Grafik). Für 3-jährige Ausbildungsberufe ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer auf bis zu 18 Monate möglich. In der Regel erfolgt die Verkürzung der Ausbildung immer in Abstimmung mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Über eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung entscheidet die zuständige Kammer. Detaillierte Informationen zur Ausbildungszeitverkürzung bzw. Anrechnung von Studienleistungen finden Sie unter dem Reiter Anrechnung von Studienleistungen.
Bei Fragen helfen Ihnen die Ausbildungsberater der Kammern gerne weiter:
- Ausbildungsberater der IHK (Oberpfalz / Kelheim)
- Ausbildungsberater der HWK (Niederbayern-Oberpfalz)
Weiterbildung:
Mit einer Weiterbildung können Sie sich schließlich persönlich weiterentwickeln, indem Sie sich weiteres Fachwissen aneignen und Ihre Handlungskompetenzen erweitern. Somit erhöhen Sie auch Ihre Chancen, beruflich aufzusteigen und Führungsposition zu übernehmen.
Direkter Einstieg in eine Weiterbildungsmaßnahme:
In besonderen Fällen besteht für Studienabbrecher/innen auch die Möglichkeit, direkt in eine Weiterbildungsmaßnahme einzusteigen, welche auf Bachelor-Niveau (DQR 6) endet. Voraussetzung hierfür sind der Erwerb von mindestens 90 ECTS-Punkten, 2 Semester einschlägiges Studium mit Branchenbezug und mindestens ein Jahr Berufspraxis. Dies ist aktuell allerdings nur für den Industrietechniker (IHK) möglich.
Weitere Informationen sowie Ansprechpartner finden Sie unter folgendem Link:
Einstiegs-/Aus-/Weiterbildungsmodelle der Kammern:
Mit derzeit über 350 anerkannten Ausbildungsberufen und einer Vielzahl an Weiterbildungsangeboten bietet der berufliche Sektor - auch für Studienaussteiger/innen - vielfältige und attraktive Karrieremöglichkeiten. Die Kammern stehen Ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen Sie beim Wechsel bzw. Einstieg in die berufliche Aus- und Weiterbildung.
Handwerkskammer
Mit einer Auswahl an über 130 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen sowie den zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten bietet das Handwerk hervorragende Karrierechancen: Von der leitenden Führungsposition bis hin zum selbstständigen Unternehmertum gibt es ein breites Spektrum an Karrieremöglichkeiten. Die Handwerkskammer (Niederbayern-Oberpfalz) bietet mit dem Programm "Talentförderung Handwerk" - unter anderem auch für Studierende, die sich neu orientieren möchten bzw. für einen alternativen Karrierepfad entscheiden - attraktive Möglichkeiten im Aus- und Fortbildungsbereich: Als Studienaussteiger/in können Sie beispielsweise Ihre Ausbildung verkürzen und mit parallel stattfindenden Weiterbildungskursen (geprüfte/r Fachfrau/Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (Meisterkurs Teil III) und die Ausbildereignung (Meisterkurs Teil IV)) kombinieren. Somit können Sie in relativ kurzer Zeit eine Qualifikation auf Bachelor-Niveau (DQR 6) erlangen, die Sie zu einer leitenden Funktion oder Selbstständigkeit befähigt. Und so funktioniert es:
Die Verkürzung der Ausbildung erfolgt in der Regel in Abstimmung mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Über eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung entscheidet die HWK. Gerne unterstützt Sie die HWK beim Wechsel bzw. Einstieg. In allen Fragen rund um das Thema "Talentförderung Handwerk" wenden Sie sich bitte an den Ansprechpartner bei der Handwerkskammer (Niederbayern-Oberpfalz): Zu allen Themen rund um die berufliche Aus- und Weiterbildung beraten Sie die HWK-Ausbildungsberater. Entsprechende Ansprechpartner finden Sie unten in den Linktipps. Hinweis:Im Einzelfall kann es zu Wartezeiten bei der Kursbelegung kommen, die auch Auswirkungen auf die möglichen Förderungen im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) haben können. Wir raten Ihnen daher sich mit der zuständigen Handwerkskammer vorab in Verbindung zu setzen. Linktipps:
Bei Fragen zur Aus- und Weiterbildung stehen Ihnen die HWK-Ausbildungsberater gerne zur Verfügung: KontaktHandwerkskammer (Regensburg) Handwerkskammer (Passau)
Industrie- und Handelskammer
Das berufliche Aus- und Fortbildungssystem in Deutschland bietet Ihnen mit seiner Vielfalt an Ausbildungsberufen und Weiterbildungsmöglichkeiten beste Karrierechancen: Im Bereich „Industrie und Handel“ stehen Ihnen rund 250 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe sowie zahlreiche Weiterbildungsangebote zur Auswahl. Ihre Fähigkeiten sind in vielen interessanten Branchen gefragt. Die IHK hilft beim Wechsel! Und so funktioniert es:
Die Verkürzung der Ausbildung erfolgt in der Regel in Abstimmung mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Über eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung entscheidet die IHK. Sollten Sie sich gegen die Fortsetzung des Studiums und für den Schritt in die Praxis entscheiden, erhalten Sie Unterstützung bei der IHK. Gerne berät Sie die IHK zu allen Themen rund um die berufliche Aus- und Weiterbildung. Entsprechende Ansprechpartner finden Sie unten in den Linktipps. Linktipps:
Bei Fragen zur Aus- und Weiterbildung stehen Ihnen die IHK-Aus- und Weiterbildungsberater gerne zur Verfügung:
KontaktIndustrie- und Handelskammer (Oberpfalz / Kelheim)
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